Video

 Das Video 

     1. Videos in AV Produktionen - Einführung

     2. Steadycam - Gimbal

     3. Der Ton im Video

     4. Kameraeinstellungen, Video-Bild,

     5. Foto - Videoproduktion Feuertanz


Die ersten Gehversuche mit Videos machte ich im Urlaub 2010 im Oman mit einer Sucherkamera. Ich wollte meine AV Schauen mit Videos interessanter und lebendiger gestalten. 2 Jahre später zu unserer Jordanienreise legte ich mir eine DSLR mit Full-HD Videofunktion zu. Jetzt , dachte ich, wird alles besser. Schön gedacht, warum gibt es soviel Zubehör?


Doch der Reihe nach.

Mit bewegter Kamera wollte ich Dynamik in meine AV Produktionen bringen, den Zuschauer mitnehm,en. Das Problem, verwackelte Video beim Gehen. Es half kein noch so ruhiges Gehen während die Kamera läuft. Was tun? Stabilisierung im Objektiv hilft nicht allzu viel.

Durch Zufall im Internet kam ich auf Steadycams (Schwebestative) für DSLR. Ich studierte einige Beiträge bevor ich mich entschloss so ein Ding zu kaufen. Ich machte erste Versuche und die Qualität verbesserte sich erheblich. Noch üben, üben und es klappt immer besser. Filmen beim Gehen, eine tolle Dynamik in den Videos.


Die nachfolgenden Videos sind nachträglich im Videoprogramm nicht stabilisiert.


mit Steadycam

mit Steadycam

ohne Steadycam

ohne Steadycam

2. Gimbal


Kamera und Steadycam Update:


Meine Nikon D 800 war nun 10 Jahre alt, die Videos waren von der Qualtität und der Schärfenachführung auch nicht mehr der Stand. Ich legte mir nach langem überlegen und Youtube Tutorials studieren eine Nikon Z6 II mit 2 Zoomobjektiven zu. Der Vorteil ich konnte mit dem Z-Adapter mein AF-S 100mm Markro- und 70-200 mm Objektive an die Nikon Z6 II anschließen.

Die Videoqualität war jetzt um ein vielfaches besser, auch die Nachführung klappte recht gut. Insgessamt war die Kamera auch leicher und handlicher.


Die Steadycam genügte mir auch nicht mehr, da die vertikale Achse mit der Kamera immer mit Daumen und Zeigefinger in die gewünschte Richtung  nachgeführt werden musste um die Richtung zu halten. 

3 Achsen Gimbal sind inzwischen bezahlbar geworden und in youtube gibt es viele Tutorials darüber. Ich entschied mich nach langem für und wider für den Zhiyun-Weebill 2. 

Der Weebill 2 macht einen wertigen, stabilen Eindruck und  wiegt ca. 1,4 kg. Der obere Teil besteht aus Alu, der untere Griffteil aus gutem Kunststoff mit griffigen Gummibelag und ein kleines ausklappbares, abschraubbares  Stativ zum Abstellen. Die 3 Achsensperren machen einen stabilen Eindruck und lassen sich gut rasten. Mit diesen Achsensperren lassen sich die Motoren arretieren dass sie bei Nichtbenutzung nicht unkontrolliert umherschwenken. 

Das erste Ausbalancieren geht nach einigen Übungen in ca. 2 min. Einmal ausbalanciert bleib das auch so wenn an der Kamera nichts verändert wird. Dazu sollte unter die Kamera eine Schnellwechselplatte geschraubt werden. Die Kamera sitzt jetzt immer gleich auf dem Gimbal und braucht nicht mehr ausbalanciert werden. Was ganz wichtig ist-der Abstand der Suchermuschel zum hinteren Motor beim Schwenken von oben nach unten (Aktentaschenmodus-rechtes Bild).

Zusammen geklappt ist er nur etwas größer als ein DIA 4 Blatt und passt meist im Fotorucksack in die äußere Tasche im Deckel.

Die Laufzeit der fest verbauten Akkus wird mit 9h angegeben, die liegt eher bei ca. 7-8h vor allem mit Display. An der Seite zeigen 4 LED Balken, im Display in % den Akkustand an. Ein USB Adapter (wie beim Handy) mit 5V und 3 Ah macht den Akku in ca. 1,5h wieder voll.

Das aus- und einklappbare 2,88 Zoll Display zeigt die  Balanceeinstellung und die verschiedenen Einstellungen für die Achsen und Motoren. Die Balance sollte gut eingstellt werden da es ansonsten die Motoren und den Akku belastet.

Das 2,9 Zoll Display ist sehr gute abzulesen und von Vorteil.

Der Gimbal balanciert und hält auch bei schnellerem Gehen sehr gut die Balance. Sämtliche Einstellungen und Parameter lassen sich über das Display einstellen.

Das ausklappbare kleine Staiv hilft hilft beim Objektivwechsel zum sicheren  Abstellen und auch evtl. zum Panoramaschwenk. 

Balancecheck - ausbalanciert

Motorenmenü

Balancecheck - nicht ausbalanciert

Displaymenü

Ulmer Münster - Hauptschiff

mit Weebill 2, nicht nachträglich stabilisiert

Weebill 2 Grundversion mit angesetztem Stativ (incl.).

Der Handgriff - rechts - ist Zubehör, aber empfohlen.

Weebill 2 zusammengelegt

Normale Aufnahmehaltung

Display halb ausgeklappt

Aktentaschenmodus

Displayansicht

Ulmer Münster - Südschiff

mit Weebill 2, nicht nachträglich stabilisiert.

Der Gimbal bleibt in der Vertikalen. Mit dem Joystick kann die Kamera

in diese Position gebracht werden.

Ulmer Münster - Hauptschiff

mit Weebill 2 - nicht nachträglich stabilisiert.

Den Gimbal mit dem ausklappbaren Staiv auf den Boden stellen. Die Kamera genau senkrecht nach oben ausrichten und im Gimbalmenü über Keyframe die Drehrichtung, Weg und Bewegung eingegeben. Synchronisiert mit der Gimbaldrehbewegung löst die Kamera in vorbestimmter Zeit aus und macht die Anzahl Bilder. Ein Videoprogramm, oder intern in der Kamera , rechnet die Bilder zu einen Video. So können auch Panoramenzeitraffer gemacht werden. 

3. Der Ton

Mikrofone mit und ohne Windschutz

Die Geräusche im Hintergrund kommen von der nahegelegene Autobahn.

Der Ton im Video mit verschiedenen Mikros:


Ein weiteres Problem tauchte auf. Mit der Kamera hab ich mir ein Aufsteckmikro angeschafft. Ich wollte ja gute Tonaufnahmen die nicht von kamerainternen  Geräuschen gestört sind. Jetzt störten aber andere Geräusche den Ton. Mikros sind sehr empfindlich gegen Fremdgeräusche. Zarte Windgeräusche machten sich als dumpfes blubbern hörbar.

Es kam noch ein Puschel dazu der über das Mikro gesteckt Windgeräusche erheblich dämpfte. Jeder kennt sie vom Fernsehen. Bei internen Mikro ist ein Puschel nicht möglich.

Das Hintergrundgeräusch kommt von der nahegelegenen Autobahn.

Ein letztes Wort zu externen Festplatten. Ich hab die Erfahrung gemacht dass die Videos auch nicht besser werden. In Verbindung mit Steadycam nur bedingt zu empfehlen.

Heutige DSLR (meine ist Bj. 2012) sind da um einiges im Videomodus besser geworden. Am besten selbst mal testen und vergleichen.

Wer AV-Produktionen macht und Livegeräusche oder Kommentare einbauen möchte, was eine  weitere Bereicherung ist, kommt um ein Handyrecorder nicht rum, aber nur mit Puschel.

Eines muß auch bedacht werden. Hintergrundgeräusche die vor Ort nicht wahrgenommen werden kommen in der Vertonung stärker hervor. Beispiel "Mikro mit/ohne Windschutz". Nebengeräusch Autobahn.


Inzwischen ist die Fotoausrüstung ziemlich gewachsen. Es bietet sich ein Rucksack als Transportmittel an. Ich hab damit gute Erfahrungen gemacht. Kamera mit 16-35 mm Zoom um den Hals  gehängt ist so immer einsatzbereit. Eine Fotoweste bietet für Akku, Speicher, Mikro und Sucheraufsatz Platz und ist so immer griffbereit.

Heute weiß ich warum Fernsehteams mit unzähligen Koffern, Mitarbeitern und LKW's zur Reportage ausrücken.

Es ist immer ein Kompromiss, was möchte ich an Qualität und danach richtet sich meine Ausrüstung.

4. Kameraeinstellungen:


Empfehlenswert, aus Qualitätgründen, sollte in Full HD oder 4K gefilmt werden. Wenn aber dann in 2:3 weiter gemacht wird gibt es links/rechts einen leichten Beschnitt der Videos. Das macht sich meist nicht nachteilig bemerkbar.

Für Videoclip sollten aber an der Kamera und am Objektiv einige Einstellungen vorgenommen werden.


Vorschlag Kameraeinstellungen für Videos:


1.      Kamera auf "M" stellen

2.     Objektiv auf "M-Focus" und auf hyperfocale Einstellung. Wenn es Objektive/Kameras sind die den Focus sauber nachziehen                   

        kann der Autofocus auf "on" stehen bleiben.

3.     Verschlußzeit auf das Doppelte der Bildfrequenz einstellen. Z.B bei 25 Bilder/sec. auf 1/50

         Unter Kunstlichtlampen kann es bei 1/60 zu flackern im Video kommen. Abhilfe kann einen Einstellung auf 1/50 sein. Die Kamerainternen                     Einstellunge helfen nicht immer.

4 .     Blende entsprechend der gewünschten Schärfentiefe einstellen.

5.     Die Belichtung über die ASA - Zahl einstellen.


Bei wechselndem Licht im "M" Modus besser ohne Belichtungsanpassung und die Belichtung auf die helle Situation einstellen. Es kommt natürlicher rüber da es im Schatten einfach dunkler ist. Es ist wie im Bild, überbelichtete Lichter werden weniger akzeptiert als zu dunkle Schatten. Also belichten auf die Lichter. Schaut im Fersehen die Krimis und Dokus an wie die das machen. Belichtungsausgleich geht auch über ASA-Automatik die wechselnde Lichtverhältnisse ausgleicht.


Das Video unterscheidet sich vom Bild da wir es mit bewegten Bildern über einen Zeitraum zu tun haben und da liegt der Unterschied. 

Beim Bild kann ich den Augenblick der Auslösung bestimmen. Im Video hab ich nicht immer die Kontrolle über den perfekten Ablauf. Im letzten Augenblick läuft jemand ins Bild der da nicht hingehört. Schwierig diese Szene zu retten. 


Tipps für Videoaufnahmen:

 - ruhige Videos

– ruhige Bewegung

- keine zu schnellen Schwenks

- bei Kameraschwenk nicht zurückschwenken – auf und ab vermeiden

- bei schwebender Kamera kann etwa 20-30 sec. max. Laufzeit angesetzt werden

- bei stehenden Szenen können 20 sec. seeeeeeehr lange werden

- Zoomen nur in dringenden Fällen – Schnitte (nah-fern) bevorzugen



Alle obigen Einstellungen sind meine Erfahrungen die als Basis dienen sollen und ersetzen keine eigenen Versuche.     

                                                                                  

   

           

 

5. Foto - Videoproduktion "Feuertanzgruppe Agnikai"


Wir, von Foto-Club-Ulm, trafen durch Zufall auf die Feuertanzgruppe "Agnikai". Wir vereinbarten einen Termin für Fotos und Videos. In der "Blauen Stunde" begann der Feuertanz. Die Herausforderung an uns Fotografen war:

 - hohe ASA Einstellungen (bedeutet Rauschen in den Bildern und Videos)

 - lange Verschlusszeiten für verwischten Feuerschweif

 - richtige Belichtung für die Farbe des Feuers

 - richtige Blitzbeleuchtung


Ich versuchte meine Kamera auf dem Gimbal zum Einsatzt zu bringen, was sehr gut auf dem unebenen, dunklen Boden gelang. Die Verschlusszeit im Video richtet sich nach der Bildfrequenz. Die sollte das Doppelte der Bildfrequenz sein. D.h. bei 30 Bilder/sec. sind es 1/60.. Bei dem schwachen Licht sind 10.000 ASA bei mittlerer Blende fast normal. Da haben große und weniger hochempfindiche Sensoren (ca. 25MB) einfach die Nase vorne. Bei Zeitlupenaufnahmen wird das noch schwieriger. Bei

120 Bilde/sec. sind es 1/250 Verschlußzeit. Das erfordert eine sehr hohe ASA Zahl von ca. 25-50. 000. Die Videos meiner spiegellosen Kamera liefert trotzdem gute Videos. 

Bei Bildern sieht es etwas anders aus. Ich wollte die Lichtspuren abbilden. Das geht mit längeren Verschlusszeiten von 0,5-2 sec.. Die ASA -Zahlen sind da nicht so hoch durch die längere Verschlußzeit. Wenn das Feuer richtig belichtet werden sollte geht das mit Blitz. Zuerst wird die Belichtung auf den Feuerschein eingestellt. Danach kommt auf den 2. Verschlussvorhang der Blitz mit reduzierter Leistung. Die Wirkung - durch die kürzere Belichtung auf den Feuerschweif bleibt die Person im dunklen, die hellt der Blitz auf ohne Wirkung auf den Feuerschweif.

Diese Aktion war für uns eine neue Erfahrung und einen Freundschaft zu den Akteueren. Es bleibt nicht bei diesem einzigen Treff. Ein Vorteil für beide Seiten. Wir können uns austoben und "Agnikai" bekommt die Videos und Bilder.